Sonntag

Also ich habe gut geschlafen. Die Oropax hatte ich schon früh aus den Ohren genommen, weil einfach kein Lärm war. Ja da will ich mich doch nicht beklagen. Ich werde wach und das muss so um 8 gewesen sein. Zeit ist ja im Urlaub mehr so sekundär (außer am Abreisetag). In meinem Zimmer im sechsten Stock ist ein Minibalkon dran. Ich mache den Vorhang auf und gucke mal ganz vorsichtig raus. Schön! Ich sehe Berge mit Nebel und Häuser und Balkone. Duschen, packen und runter zum Frühstück. Der Frühstücksraum ist noch recht leer. Ich hole Kaffe, irgendwie Ei, Chorizowurst, Bohnen. Was kann man als Tourist denn da meckern? Ist doch alles da was man braucht. Ich hatte schon zu Hause entschieden den Sonntag für die Erschließung des Sozialraumes zu verwenden. Das ist einfach. Man geht raus und los. Es ist noch wenig los auf den Straßen und ich gehe Richtung Strand. Es eröffnet sich ein schöner Blick auf einen kleinen Bötchenhafen. Sonne ballert am Ballermann. Für alle, die sich mit dieser Thematik noch nicht einschlägig befasst haben… der Strandabschnitt, der sich Nord westlich von Palma und dem Flughafen anschließt wird in 15 Ballermänner unterteilt. Eigentlich alle paar Meter eine Bodega am Strand. Nummer 15 am nächsten an Palma und dann abwärts. Das ist die Kurzversion- mehr braucht man nicht zu wissen. Ich kaufe mir noch ne Pulle Wasser für sage und schreibe 50 Cent. Na das is ma günstig. Ich beginne am Ballermann 1. Also Meer, Strand, Promenade, Straße und dann eine Bodega neben der nächsten. Aller Kram ist megabillig der in den Souvenirshops angeboten wird. Das Angebot ist im Grunde, wer hätte das gedacht, komplett auf deutsche Touris ausgerichtet. Frühstücksangebot: „Mettbrötchen + Kölsch“. Kann man machen. Ich schlendere also in Richtung Palma mal die Promenade, mal den Strand entlang. Was jetzt kommt mag den einen oder die andere überraschen. Oder vielleicht auch nicht. Ich finde es hier ganz toll. Also zumindest am Vormittag noch. Ich werde von einer Bar durch ihre für meine Ohren schöne Musik angelockt. Es ist noch vor 11 also Zeit für Kaffee und Blog schreiben. Männer bieten Uhren und so kleine Stofftieräffchen an, die man sich um den Hals Kletten kann. Keine Ahnung warum. Ich setze meinen Weg in Richtung Ballermann rauf fort. Es ist so 12 Uhr. Und langsam, ganz langsam kriechen sie aus ihren Löchern. Noch immer oder schon wieder spritzige Gruppen oder Einzelpersonen, die sich für mein Gefühl mutig schon den nächsten Alkohol bestellen. Ich nähere mich dem Ballermann 6 und das wird akustisch auch schon von Helene Fischer eingeleitet. Man muss wissen, dass am Strand direkt das Konsumieren von Alkohol verboten ist. Deshalb trifft sich der gewiefte Tourist und die Touristin auf der Strandmauer. Gegröle, Gesinge und vor allem Gehabe schon um die Mittagszeit. Man muss ja auch als etwas erscheinen. Das haut auch den Stärksten um bei über 30 Grad. Es riecht in dieser Region doch recht säuerlich überall. Aber… und das muss hervorgehoben werden, diese Phänomene lassen ab B. 8 wieder nach. Übrigens ist das Schlendern nicht ganz ungefährlich. Was bei uns im Moment die Eichel oder Kastanie ist, besorgt hier die Dattel, die alle Meter von der Palme fällt. Für mich nicht so gefährlich, ich trage ja einen Hut. Ich biege ab, um mir bei Tag und unbefeiert mal die Schinkengasse oder Straße oder wie die Ecke genannt wird, anzusehen. Bei Tag eine große Würstchenbude. Hier kommt jeder Deutsche auf seine Kosten. Es gibt sogar Himmel und Erde. Soll sich ja jeder und jede wie zu Hause fühlen.

WENDEPUNKT…

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