Guten Morgen Mallorca

Es gilt aufzuräumen. Aufzuräumen mit den Vorurteilen und schlechten Hotelbewertungen. Aber fangen wir vorne an. Nach dem ich bei strömendem Regen und für die Verhältnisse der letzten Wochen biestigen Temperaturen von meinem Gatten zum Flughafen Hannover gebracht worden bin sind keine besonderen Vorkommnisse passiert. Also wenn man davon absieht, dass ich mal wieder meine Schuhe ausziehen musste bei der Leibeskontrolle und der des Gepäcks. Und ich sage noch zu ihr: „Ich ziehe die aus, aber auf ihre Verantwortung.“ Sie gab schnippisch zurück:“Ich habe die Verantwortung für tausende von Menschen, da schaffe ich das auch noch.“ Da nimmt wenigsten mal jemand ihren Job ernst. Ich schleiche mich in meinen Schuhen davon. Es ist so etwa 19 Uhr. Mit vorheriger Ansage gönne ich mir erst mal eine Massage. Sieben Minuten Rücken kneten durch eine Maschine. Sehr entspannend. Ich gucke mir meine Mitreisenden mal etwas genauer an, um vielleicht einen Querschnitt des Urlaubspublikums auf Malle herauszufiltern. Familien mit ganz kleinen Kindern, Pärchen mittleren Alters (bin ich eigentlich auch mittleren Alters?), Freundinnen und Freunde und junge kleine Grüppchen. Ich finde, davor muss ich keine Angst haben. Dann übliches Prozedere. Ab in den Flieger, Stoßgebet nach oben, Reihe 5, Platz am Gang. Geräume und Gewarte. Gewarte im doppelten Sinne, da ein Mann von der Gate Patrol an irgendwelchen Geräten rumfummelt. In solchen Augenblicken, lese ich die Stimmung immer an den Gesichtern der Flugbegleiterinnen ab. Sie geben sich entspannt, also bin ich es auch. Das Gewarte 1&2 hat zur Folge, dass die Starterlaubnis erloschen ist. Lange Rede- Start eine Stunde später, aber weil Rückenwind gut in der Zeit. Eine Condor Maschine, hier der A320, hat einem nichts zu bieten. Also was das Entertainment angeht. Da muss man sich auf seine Mitreisenden verlassen. Eine Stewardess bietet Kopfhörer an, aber ich finde nichts, wo ich die hätte rein stecken können. Also studiere ich Babygeschrei und die Versuche der Eltern dieses abzustellen. Nicht so einfach. Ich bestelle mir ein Wasser und einen Rotwein Marke Rüdesheimer Nierentritt. Heidewitzka. Alles in Allem ist ein Flug dieser Art weniger anstrengend wie eine Fahrt mit dem Auto von Hannover nach Frankfurt an einem Freitag. A pro pos Frankfurt. Der Flughafen auf Malle ist ja mindestens genau so groß wie der in Frankfurt. Auch hier diese großartigen Laufbänder, die den Menschen in rasender Geschwindigkeit transportieren, besonders wenn sie sich selber noch nach vorne Bewegen. Komme ich am Ende einer solchen Bahn an, stürze ich immer fast daraus so bremst das. Also ich gehfahre ans andere Ende des Airports und als ich da ankomme, ist mein Koffer schon da. Hm. Wie machen die das? Es ist schon spät. Ich sehe ein Außenthermometer und denke noch so bei mir… das ist wohl kaputt. Nein ist es nicht, 25Grad C sind hier wohl usus nachts um 12. Ich werde mit einem Bus durch die Gassen von El Arenal gefahren. Wer Oktoberfeststimmung und Ramba Zamba mag ist hier gut aufgehoben. Ich für meinen Teil war froh, dass ich nicht aussteigen musste. Im Hotel Cassandra angekommen, finde ich eine menschenleere Reception vor. Ein Mann, von dem ich annahm, er sei nicht so ganz alleine, vollzog mit mir das Einchecken. Ich sag noch sowas wie:“ Äh, please a Room on the first or second flor, because i dont`t use the Elevator.“ Nichts zu machen. Das Hotel hat sechs Etagen und ich habe Zimmernummer 602. Der Rest ist Schweigen. Mir wurde angeboten das Zimmer am nächsten Tag zu wechseln. Ich habe abgelehnt. Ich gehe! Wäre ja noch schöner. Im Schweiße stehend im 6. Stock angekommen, hatte mir der Receptionsman meinen Koffer freundlicherweise mit dem Lift nach oben gebracht. Das fand ich mal schwer in Ordnung. Ich öffne die Tür. Ich bin auf alles gefasst. Ich bin überrascht. Schönes Zimmer, alles tutti. Sehr warm, aber dafür kann ja Hotel nichts. Für alles, was ein Kabel hat außer Licht, muss man eine Fernbedienung kaufen/mieten/leihen. Ich brauche kein Fernsehgerät und eine Klimaanlage auch nicht. Hallo, ich komme aus Deutschland. Da ist man Hitze gewohnt. Meine wunderbare Nachbarin Gabi B hatte mir aus der Apotheke Oropax für Minigehörgänge besorgt. Die sind perfekt. Einschlägigen Bewertungen des Hotels Cassandra zum Trotz, wurden des Nächtens keine Türen mit Feuerlöschern eingeschlagen . Es sind auch keine marodierenden Horden durch die Gänge gezogen oder Besoffene von Balkonen gestürzt. Nichts der gleichen. Ich habe gut geschlafen. Morgen früh zeig mir dein wahres Gesicht Malle.

Hallo Welt!

Heute um 19.55 Uhr fliegt eine Condor-Maschine nach Palma de Mallorca. Ich sitze da drin. Umstände haben mich zu diesem Schritt bewogen. Für den Fall, dass es mich reitet, werde ich schreiben. Ansonsten gibt’s Bilder und Kommentare. Mal sehen.

Ich wünsche mir eine gute Reise.